Blut für den guten Zweck

An der Adolf-Reichwein-Schule Marburg fließt literweise Blut für gleich zwei gute Zwecke

Schüler*innen, Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen und Sekretärinnen konnten Blut spenden und, wenn sie wollten, das Geld, das sie von der Blutbank für die Blutspende bekamen, den Erdbebenopfern spenden.

Das Erdbeben in der Türkei und Syrien war für Schüler*innen und Lehrer*innen an der ARS der Grund, eine Doppelspendenaktion ins Leben zu rufen. Die Idee dazu hatte die Lehrerin Meggie Fritz. Sie wurde durch den kommissarischen Schulleiter, Robert Petri, unterstützt. Die SV und die Vertrauenslehrerin Selay Görgülü unterstützen die Idee ebenfalls sofort und wurden bei der Ansprache an die Schulgemeinde und später bei der Durchführung tätig. So konnte die Blutbank Gießen für eine großangelegte Blutspendeaktion an die Adolf-Reichwein-Schule Marburg ins Boot geholt werden.

Bereits nach kurzer Vorbereitungszeit wurde die Idee am 7. März umgesetzt. Gemeinsam mit einer Klasse Friseurauszubildender räumte Meggie Fritz morgens den Konferenzraum der Adolf-Reichwein-Schule aus. Anschließend baute das Team der Blutbank Gießen sein Equipment auf und so wurde der Konferenzraum für diesen Tag in eine Blutspendestation umfunktioniert. Da, wo sonst die Gesamtkonferenz der Schule über Belange der Schule diskutiert und abstimmt, floss nun literweise Blut.

Eigentlich gab es nur 60 Plätze für Spendenwillige. Am Ende konnten aber 66 Spender*innen ihr Blut abgeben. Viele unter ihnen waren Erstspender. Wiederum viele spendeten zunächst ihr Blut und anschließend das dafür erhaltene Geld, um die Menschen in Syrien und der Türkei zu unterstützen. Nicht wenige der Spender*innen haben Verwandtschaft in einem der beiden Länder.

Besonders positiv hervorzuheben ist die gute Stimmung, die rund um die Doppelspendenaktion herrschte. Immer wieder tauchten zwischendurch Schüler*innen auf, die sich kurzfristig entschieden hatten, auch noch zu spenden. So wurden auch Lücken im Spendenplan spontan geschlossen, wenn einzelne Spender ausfielen, etwa, weil sie krank waren, oder aus anderen Gründen an diesem Tag doch nicht spenden konnten.

Den Spender*innen, die nach dem Spenden den Raum wieder verließen, war anzusehen, dass sie froh sind, etwas Gutes getan zu haben: Für die Menschen im Raum Gießen, die nach einem Unfall oder bei einer Operation von ihrer Blutspende profitieren. Und für die Menschen in Syrien und der Türkei, die mit dem gespendeten Geld zumindest einen kleinen Schritt beim Aufbau der zerstörten Ortschaften vorwärtsgehen können.

O-Ton Annette Möller von der Blutbank Gießen: „Vielen Dank für die riesige Blutspendeaktion, die Sie ermöglicht haben! 66 Spender waren da, von denen wir 10 aus unterschiedlichen Gründen nicht spenden lassen konnten. Das war eine der größten Spenden an einer Schule, die wir je hatten.“

Der nächste Doppelspendentermin an der Adolf-Reichwein-Schule ist für den 29.6.23 geplant. Dieses Modell kann auch von anderen Schulen übernommen werden, da sehr viele Menschen davon profitieren.