PuSch und Produktions­schule

Die Pusch-Schüler der Adolf-Reichwein-Schule Marburg bilden mit einer Gruppe von "Arbeit und Bildung" (BVB-Reha-Gruppe) die Teilnehmer der Marburger-Produktionsschule (MPS).

Standort der "Marburger Produktionsschule"

Am Krekel 47
35039 Marburg
Tel. 06421 / 88 64 71

Die MPS ist ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins von "Arbeit und Bildung" und der Adolf-Reichwein-Schule Marburg. Seit dem Schuljahr 2001 existiert diese Kooperation. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Schülern und Jugendlichen den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Gefördert wird die MPS unter anderem durch die Stadt Marburg, der Agentur für Arbeit, dem Europäischen Sozialfonds und der hessischen Landesregierung. 

Wichtigste Zielgruppe der Maßnahme sind Jugendliche, die Leistungsschwächen oder Lernbeeinträchtigungen haben, sowie generell Jugendliche mit schlechten Chancen auf eine Ausbildung.

Die Jugendlichen lernen in der Schule projektorientiert zu arbeiten: Die erste Schülergruppe trug wesentlich zur Renovierung des Schulgebäudes bei. Im zweiten Durchgang (Schuljahr 01/02) wurden weitere Renovierungsarbeiten durchgeführt, aber auch schon kleine Arbeiten aus Holz und Stahl gefertigt. Besonders interessant war hier die Produktion von Gartenmöbeln, die hohen Absatz bei Privatkunden hatten. In den laufenden Jahren wurden kleine als auch größere auftragsbezogene Projekte wie z.B. Balkone, Treppengeländer, Behindertenrampen, Umweltschutzprojekte durchgeführt. 

Schüler bauen eine Bank aus gebrauchten Skiern

Anregungen und Ideen für neue Projekte stammen von den SchülerInnen selbst oder sind Aufträge von Außen. Theoretisches und praktisches Arbeitsverständnis sind in der Produktionsschule eng verknüpft. So werden die SchülerInnen unter anderem von Fachlehrern der Adolf-Reichwein-Schule betreut, welche zeitweise am außerschulischen Lernort MPS als auch in der Adolf-Reichwein-Schule tätig sind.

Schüler biegen einen Stahl auf den richtigen Winkel

Einen großen Wert legen wir auf die Entwicklung der Leistungsbereitschaft, welche essentiell für den späteren Einstieg in die Berufswelt ist. Ein weiterer Schwerpunkt ist die ständige sozialpädagogische Betreuung der PuSCH Jugendlichen.

Zielgruppen der PuSch-Klassen sind:

  • Jugendliche ohne Hauptschulabschluss, die zu Beginn der Maßnahme maximal 18 Jahre sind und die verlängerte Vollzeitschulpflicht erfüllt haben  
  • die schwer vermittelbar sind oder arbeitslos waren
  • Sprachprobleme haben, aber über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, um in der Schule und im Betrieb erfolgreich mitarbeiten zu können und
  • noch keine berufliche Orientierung aufweisen.

 Einzugsgebiet:

Das Einzugsgebiet umfasst die Stadt Marburg, sowie die nähere Umgebung.

Zielgruppenbezogene Problematik:

Viele unserer Jugendlichen sind schulmüde aber sehr gut im praktischen Arbeiten. Durch praktische Arbeit wollen wir sie wieder zum Lernen motivieren. Weiterhin hat ein Großteil unserer Schüler eine negative Sozialisation erlebt, die eine intensive sozialpädagogische Betreuung erfordert. Gerade mit unserem Ansatz projektorientiert zu Arbeiten wollen wir die einzelnen Fähigkeiten der Jugendlichen kennenlernen und fördern. Dieser pädagogische Ansatz hilft den jungen Menschen ihre Stärken und Schwächen kennen zu lernen und so eine berufliche Orientierung zu erlangen. Durch die Projektorientierung und intensive Sprachförderung wird weiterhin gerade den Jugendlichen mit Sprachförderungsbedarf gezielt geholfen.
Allgemeine pädagogische Konzeption und Handlungsziele:

Zu Beginn einer Maßnahme werden zuerst mit Hilfe der Fertigung von Kleinstgegenständen die Fähigkeiten und Kenntnisse der Jugendlichen ermittelt, um so einen Überblick zu bekommen. Während der späteren Phasen sollen die Jugendlichen einen Fertigungsprozess selbst vom Anfang bis zum Ende planen und ausführen.

Im Folgenden sollen in Kurzform einige wichtige Kompetenzen aufgeführt werden die die Jugendlichen erlernen sollen:

  • Sozial-, Lern- und Fachkompetenz,
  • Verbrauchs- und Umweltbewusstsein,
  • verantwortliche Mitgestaltung von Lernprozessen,
  • wirtschaftliche, technische, soziale und ökologische Verantwortung sowie
  • aktives, kreatives und fächerübergreifendes Lernen