Feinwerk­mechaniker

Bis zum Jahre 2002 gab es die drei Ausbildungsberufe: Feinmechaniker,  Maschinenbaumechaniker und Werkzeugbauer. 2002 wurden die  Ausbildungsberufe neu geordnet und zum Beruf des Feinwerkmechanikers mit den entsprechenden Schwerpunkten Feinmechanik, Maschinenbau und Werkzeugbau zusammengefasst. Seit einiger Zeit gibt es noch den Schwerpunkt Zerspanungstechnik.

An der Adolf Reichwein Schule wird der Feinwerkmechaniker mit allen Fachrichtungen in einer Klasse gemeinsam beschult.

Feinwerkmechaniker nehmen es ganz genau. Bei ihrer Arbeit kommt es auf hundertstel Millimeter an. Sie stellen Achsen, Wellen, Zylinder und Trommeln her. Sie warten, reparieren und montieren Maschinen. Sie produzieren Schneid- , Umform- und Bearbeitungswerkzeuge sowie Waagen und Präzisionsgeräte. Mit Hilfe computergesteuerter Maschinen und Anlagen drehen, fräsen, bohren und schleifen sie Werkstücke und überprüfen danach, ob Maße, Form und Oberfläche detailgenau stimmen.

Zugangsvoraus­setzungen

Mindestvoraussetzung ist eine Hauptschulabschluss.
Die meisten Betriebe erwarten aber einen  Realschulabschluss (Mittlere Reife).

Ausbildungsinhalte

Mit der Neuordnung wurden die alten Lehrpläne in neue Lehrpläne mit Lernfeldern umgeschrieben und auch die Ausbildungsordnungen wurden dem neuen Berufsbild angepasst.

Ausbildungsbetriebe

An verschiedenen Instituten der Universität, Abteilungen der Uni-Klinik und einzelnen handwerklichen Kleinbetrieben kann der Beruf des Feinwerkmechanikers gelernt werden.

Betrieb Ort Straße Beruf Telefon
Philipps-Universität Marburg; 35043 Marburg Biegenstraße 10 Feinwerkmechaniker - Schwerpunkt: Werkzeugbau  
Universitätsklinikum Verwaltung 35043 Marburg Baldinger Straße Feinwerkmechaniker - Schwerpunkt: Werkzeugbau  
Bau, L. GbR 35041 Marburg Am Wall 17 Feinwerkmechaniker - Schwerpunkt: Werkzeugbau 06420-838213

Perspektiven

Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach geht es weiter, beispielsweise als Techniker der Fachrichtung Maschinentechnik. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit als Handwerksmeister sein.

Klar ist: Keiner muss sein Leben lang immer im gleichen Job dasselbe tun. Im Gegenteil: Wer heutzutage gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. als selbständiger Unternehmer haben will, muss flexibel sein und sich regelmäßig weiterbilden. Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z. B.

  • Hydraulik / Pneumatik
  • Qualitätsmanagement
  • Automatisierungstechnik einschl. CNC-Programmierung



Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:

  • Techniker der Fachrichtung Maschinentechnik
  • Feinwerkmechanikermeister
  • Industriemeister der Fachrichtung Metall
  • Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich, u.a.:
  • Dipl.-Ingenieur/-in

 

Quelle: BMWi

Abschlussprüfung

Gesellenprüfung Teil 1

Bereits in der Mittelstufe im 2. Halbjahr muss der Schüler/die Schülerin eine Prüfung durchführen: die Gesellenprüfung Teil 1 (ehemalige Zwischenprüfung).

Bedeutend ist, dass die Theorie nur zu einem geringen Teil in diese Prüfung eingebettet ist und zwar in Form eines Informationsteils.

Weiterhin ist neu, dass dieser Prüfungsteil mit 30% Gewichtung zu dem Ergebnis der Gesellenprüfung Teil 2A in die Gesellenbriefnote eingeht.


Gesellenprüfung Teil 2 B (Theorie)

Fertigungstechnik (ehemals Arbeitsplanung mit zusätzlichen Matheaufgaben):

  • Dauer: 120 min,
  • Gewichtung für Theorie-Prüfungsergebnis: 40 %,  
  • nur ungebundene Aufgaben,      
  • Hilfsmittel: Tabellenbuch, Formelsammlung, Zeichenwerkzeug, Taschenrechner



Wirtschafts- und Sozialkunde (ehemals Wirtschaftskunde):  

  • Dauer: 60 min,    
  • Gewichtung für Theorie-Prüfungsergebnis: 20 %,   
  • gebundene und ungebundene Aufgaben,     
  • Hilfsmittel: keine



Funktionsanalyse  (ehemals Technologie mit zusätzlichen Matheaufgaben):

  • Dauer: 120 min    
  • Gewichtung für Theorie-Prüfungsergebnis: 40 %,  
  • nur ungebundene Aufgaben,                                             
  • Hilfsmittel: Tabellenbuch, Formelsammlung, Taschenrechner, Zeichenwerkzeug



Nach 300 min (5 Zeitstunden) und zwei Pausen war es endlich geschafft!  


Gesellenprüfung Teil 2 A

Das Ergebnis dieses Prüfungsteils setzt sich aus 6 Teilen zusammen.

Es gibt die Planung (Arbeitsplanung) mit 10% Gewichtung, die Fertigung mit 40% Gewichtung und die Dokumentation mit 5% Gewichtung. Diese drei Teile gehören zur Fertigungsaufgabe, die also insgesamt mit 55% gewichtet ist.

Zusätzlich gibt es eine Steuerungsaufgabe (Elektropneumatik) mit 10%Gewichtung und eine CNC-Aufgabe mit 5% Gewichtung.

Diese 70 % Gewichtung werden zur Fertigung zusammengefasst, der ein 30-minütiges Fachgespräch mit 30% Gewichtung gegenüber steht.