Biologisch-Technischer Assistent

Als BTA bereitet man Versuche mit Tieren, Pflanzen, Zellkulturen und Mikroorganismen vor und führt diese durch. Sie überwachen Versuchsabläufe, dokumentieren die Ergebnisse und werten diese aus. BTAs sind oft in Forschungsinstituten tätig, besonders in den Bereichen Naturwissenschaften, Medizin oder Umwelt. Ebenso arbeiten sie in Unternehmen der chemischen, Lebensmittel- oder pharmazeutischen Industrie.
Die schulische Ausbildung dauert in der Regel zwei Schuljahre. In dieser Zeit wird man in viele Themengebiete der Biologie und Chemie eingeführt. Der Unterricht wird in Theorie und praktische Laborarbeit unterteilt. Es finden außerdem verschiedene Projekte und ein Betriebspraktikum statt. 

Zugangsvoraussetzungen

  • Mittlerer Abschluss (in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik werden befriedigende oder bessere Leistungen erwartet, nur eines dieser Fächer darf mit ausreichend bewertet worden sein) oder gleichwertiger Abschluss oder
  • Versetzungszeugnis in die Einführungsphase der Gymnasialen Oberstufe.

Unterrichtsinhalte

1. Ausbildungsjahr:

  1. Labortechnische Grundoperationen durchführen, Lösungen herstellen und Stoffsysteme analysieren
  2. Biomoleküle charakterisieren, untersuchen und analysieren
  3. Zelluläre Strukturen von Organismen erfassen und cytologische Arbeiten durchführen
  4. Pflanzen anatomisch und physiologisch untersuchen
  5. Tiere anatomisch, histologisch und physiologisch untersuchen
  6. Zell- und Gewebekulturen anlegen
  7. Klassische genetische Verfahren anwenden
  8. Ökologische Zusammenhänge erfassen und untersuchen
  9. Physikalische und physikalisch-chemische Grundoperationen erfassen und anwenden
  10. Physikalische Grundlagen spektroskopischer und elektrochemischer Analyseverfahren erfassen
  11. Versuchsdaten erfassen, auswerten und dokumentieren
  12. Mathematische Grundoperationen erfassen und anwenden
  13. Englisch im berufsbezogenen Kontext verstehen und anwenden


2. Ausbildungsjahr:

  1. Stoffe instrumentell analytisch untersuchen
  2. Pharmakologische und toxikologische Arbeiten durchführen
  3. Molekulargenetische Methoden anwenden
  4. Proteinbiochemische und enzymatische Methoden anwenden
  5. Biotechnologische Arbeiten durchführen
  6. Mikroorganismen kultivieren, isolieren und untersuchen
  7. Immunologische und diagnostische Arbeiten durchführen
  8. Datenverarbeitungsprogramme in der Biologietechnik anwenden
  9. Technische Mathematik in der naturwissenschaftlichen Praxis anwenden
  10. Technisches Englisch in der naturwissenschaftlichen Praxis anwenden
  11. Projekt: Theoretische und praktische Bearbeitung einer komplexen Aufgabenstellung (am Schulprofil orientiert)

Besonderheiten an unserem Standort

Labore
Die modernen Labore befinden sich nicht direkt auf dem Schulgelände sondern im Naturwissenschaftlichen Technologiezentrum (NTZ, Rudolf-Breitscheid-Straße 24, 35037 Marburg) im Stadtwald in Marburg.
Parkplätze und eine gute Busverbindung sind vorhanden.
Unsere Schule ist eine der wenigen Berufsschulen in Hessen, welche ein Labor der Sicherheitsstufe 1 laut Gentechnikgesetz besitzt.
Dies berechtigt uns dazu mit gentechnisch veränderten Organismen der Risikogruppe 1 laut Gentechnikgesetz zu arbeiten.
   
Projekte
1. Gewässeruntersuchung
Das ca. 4wöchige Projekt der Gewässeruntersuchung findet u.a. in der Nähe von Marburg in Roth an der Lahn statt. Hierbei soll die Gewässergüteklasse des Flusses bestimmt werden. Dazu werden Gewässerproben genommen und auf verschiedene biologische und chemische Parameter vor Ort und im Labor untersucht.
Zusätzlich findet zum Abschluss dieses Projektes eine eintägige Kanutour auf der Lahn statt.

2. Studienfahrt Helgoland
Zu Beginn des zweiten Schuljahres findet im Rahmen des Lernfeldes 24 eine zehntägige Studienfahrt meist auf die Nordseeinsel Helgoland statt. 
Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung stellt Gastlabore und Forschungsmaterialen (Dredgefänge) zur Verfügung. Projektorientiertes Arbeiten an verschiedenen meeresbiologischen Themen steht dabei im Vordergrund. Führungen durch die Hummer - Aufzuchtstation, die Vogelwarte und die Bunkeranlagen stehen ebenso auf dem Programm, wie Wattwanderungen oder eine Bootsfahrt mit dem Forschungskutter „Uthörn“.
Die Unterbringung erfolgt im Gästehaus der Biologischen Anstalt Helgoland.

Perspektiven

Als Biologisch-Technische/r Assistent/in hat man nach der Ausbildung unterschiedliche Möglichkeiten zur Weiterbildung sowie gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Zusatzqualifikation (FOS)
Schüler mit Realschulabschluss können parallel zum 2. Ausbildungsjahr den schulischen Teil oder durch ein weiteres Jahr an der ARS den Gesamtabschluss der Fachhochschulreife erlangen.

Weiterqualifikation
Die Hochschule Fresenius bietet eine Fortbildung zum/r  Biotechniker/in (BT) an.
Außerdem besteht die Möglichkeit zum Einstieg in einen naturwissenschaftlichen oder medizinischen Studiengang. Dabei ist die BTA-Ausbildung nicht nur eine gute Grundlage für das Erlernen der Studieninhalte, sondern bietet auch die Möglichkeit in den Semesterferien im Labor zu arbeiten um das Studium zu finanzieren.

Arbeitsmöglichkeiten

  • in Arbeitsgruppen von Universitäten, in den Fachbereichen Biologie, Chemie, Pharmazie, Medizin
  • in Forschungslaboren oder Produktionsstätten der Industrie
  • in staatlichen Einrichtungen, wie Hygiene-Instituten, Landesuntersuchungsämtern, ...

Information und Anmeldung

Gerne beraten wir Sie über Inhalte und Perspektiven der Assistentenausbildung. Nach vorheriger Rücksprache können Sie auch im Unterricht vorbeischauen und uns kennen lernen.

 

Frau Dr. Delbos-Krampe (Abteilungsleiterin Assistenten)
E-Mail: delbos(at)adolf-reichwein-schule.de

Frau Seibel (Klassenlehrerin)
E-Mail: seibel(at)adolf-reichwein-schule.de

Herr Valentin (Klassenlehrer)
E-Mail: valentin(at)adolf-reichwein-schule.de