Im Jahr 2023 hat es im Landkreis Marburg 4.326 Verkehrsunfälle gegeben. Bei 611 dieser Unfälle gab es sogenannte Personenschäden. 694 Personen wurden leicht verletzt, 114 schwer und sieben tödlich. Die Anzahl der Unfälle, bei denen eine zu hohe Geschwindigkeit festgestellt wurde, ist 2023 auf zuletzt 1529 gestiegen. Über 20% der Unfallbeteiligten waren Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 24 Jahren.
Laut Statistischen Bundesamt haben 18- bis 24-jährige Verkehrsteilnehmer immer noch das mit Abstand höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. Im Jahr 2020 verunglückten in Deutschland insgesamt 50 210 junge Männer und Frauen dieser Altersgruppe im Straßenverkehr, 326 junge Erwachsene wurden getötet. Damit waren 15,4 % aller Verletzten und 12,0 % aller Getöteten im Straßenverkehr im Alter von 18 bis 24 Jahren, obwohl nur circa jeder 13. der Gesamtbevölkerung (7,5 %) dazu zählt.
Der Ansatz des Crash-Kurses war es aber nicht, statistische Daten zu vermitteln. Getreu dem Motto Alfred Bioleks, der formulierte: „Informationen kannst du vergessen – Emotionen halten wach“. Durch Impulsvorträge, die mit Bildmaterial unterlegt waren, erzählten Polizei, Feuerwehr, Sanitäter/Notfallmediziner und Notfallseelsorger aus ihrem Alltag und besonders lang im Gedächtnis bleibenden Momenten. Dieser „Betroffenheitsansatz“ war es auch, der die Schülerinnen und Schüler aufhorchen ließ.
Nach 90 Minuten Impulsvorträgen und Erlebnisberichten konnten die Schülerinnen und Schüler Workshops besuchen. Hier lernten sie zum Beispiel die Aktion BOB kennen. Ein Modell, das Deutschland ehemals aus Belgien erreicht hat. Hier geht es darum, dass in Gruppen junger Menschen, die Feste besuchen, von Anfang an ein Fahrer/eine Fahrerin feststeht, die bis zur Heimfahrt und darüber hinaus nüchtern und drogenfrei bleibt. Ein anderer Workshop beschäftigte sich mit dem richtigen Absetzen eines Notrufs. Wer weiß schon, dass die 112 die richtige Nummer bei Notfällen ist. Wieder ein anderer Workshop hatte das Thema Seelsorge zum Thema. Fahrverhalten stand im Mittelpunkt eines anderen Workshops. Insgesamt sieben Workshops gab es. Leider reichte die Zeit nur, um jeweils zwei pro Gruppe zu durchlaufen. Zum Abschluss hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Klassenverband miteinander und mit einer Lehrkraft ihre Eindrücke zu reflektieren.
Die Polizei Mittelhessen als Veranstalter äußerte sich am Ende zufrieden über die Aktion, die an der ARS von Christoph Kubens initiiert wurde. Auch der Schulleiter, Robert Petri, findet die komprimierte Veranstaltung sehr gelungen. Ein großes Dankeschön geht an alle Beteiligten dieses Tages!