Die ZDF Heute Show war gestern, heute gibt´s die ARS Morgen Show…

…eine Handvoll ausgewählter Ausnahmekünstler stellte eine zeitkritische Darstellung unserer derzeitigen Weltpolitik dar.

Am Donnerstag den 23.05.2019 war es soweit: Die Holzwerkstatt wurde zum Theatersaal, die Schülerinnen und Schüler des Kurses Darstellendes Spiel der BG12 zu selbstbewussten Schauspieler*innen, die die Nachrichten der heutigen Zeit etwas genauer beleuchten.

Was verstehen wir heutzutage überhaupt unter Nachrichten? Die Tagesschau – wer schaut sie noch? RTL II-News? Fake-News? Live-Blogs übers Schminken, übers Essen oder VIP´s?

Letztlich liegt es an jedem selbst darüber zu entscheiden, was wichtig, richtig oder wahr(haftig) ist.  Um etwas aufzurütteln und nicht gedankenlos alles hinzunehmen, was einem so vorgesetzt wird, wollten wir plakativ einige Prozesse und Vorgehensweisen offenlegen.

So konnte man unter anderem den legendären paralympischen blinden Athleten und seine für ihn kämpfende Sponsorin dabei beobachten, wie sie einen Wettkampf manipulieren, während der Sender eigentlich nur Wert auf kommerzielle Werbung legt.

Auch zu sehen waren Politiker, die lediglich auf die Vermarktung ihres Händedrucks aus sind, während eine Bloggerin die Nachrichtensendung dafür nutzt, um ihre Beauty-Produkte zu vermarkten und dabei ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen, wobei die „Frauenquote“ und der an Popularität gewinnende Begriff der „Diversität“ ausgenutzt werden. So versetzte uns der Wetterbericht in Ekstase, da wir live bei der Entstehung von Diversität (Overknees in Größe 45) in Form einer Transformation zuschauen konnten.

Nicht fehlen durften natürlich Sport und Mord. Bei unserer stetig steigenden Authentizitätssucht, gepaart mit Sportbegeisterung, darf ein Boxkampfintro nicht fehlen, in dem es auch mehr um Schein als um Sein geht. Dass irgendwann eine Leiche, welche von Schaben-Befall betroffen ist, welcher wohlwollend vom Forensiker und den Zuschauern begutachtet wird, nach Hause geht, weil sie im Weg ist, da saubergemacht werden muss und letztendlich doch nur spektakuläres Drumherum zählt, sollte nun auch niemanden mehr sonderlich wundern…

Die Zutaten:

·         Viele kreative Köpfe und abgedrehte Ideen, Diskussionen über rote Fäden, Zusammenhänge, Charaktere und Wendungen, Postmoderne, Persiflagen und klassisches Theater…

·         provokante und teilweise provozierende Wortwahl – aber Theater darf und muss…

·         starke Bilder und zum Nachdenken anregende Kompositionen…

·         Ironie, witzige, makabere und skurrile Elemente von mutigen Schülern umgesetzt…

·         mutige, selbstbewusste und engagierte Schülerinnen und Schüler, die einen offenen Diskurs auf der Bühne nicht scheuen, eben…

·         Liv(f)e – Performance ;)

Ich, Steffi Weimer, finde als Kursleitung: Die Aufführung war ein gelungener Abschluss unserer Kursarbeit, in der es zunächst um kreative Szenenentwicklung, Stück- und Genrefindung ging, was schließlich in der Inszenierung dieser Aufführung gipfelte (alles selbstgeschrieben) – inklusive Bühnenaufbau und Technik sowie der Koordination von Spielern und Abläufen.

Bei dieser „etwas anderen“ Art von Unterricht haben alle etwas gewonnen! Zwar geht es darum, Theater zu spielen, doch dahinter steckt einiges mehr: Es geht darum, Ideen zu entwickeln – zum Teil auch ungewöhnliche, sich dabei selbst ins Spiel einzubringen, Rollenvorstellungen zu entwickeln, einzuüben und wieder zu verwerfen und vor allem darum, sich überhaupt dazu zu überwinden vor einem Publikum zu spielen. Somit wurden Teamgeist, Selbstvertrauen und Selbstdarstellung trainiert – was ist einer tollen Aufführung gipfelte.

Vielen Dank liebe DS-ler, es hat superviel Spaß mit euch gemacht!