Auf keinen Fall nicht zugelassene Produkte, manipulierte oder selbst hergestellte Böller verwenden

Experten des Regierungspräsidiums geben Adolf-Reichwein-Schülern

Tipps zum sicheren Umgang mit Silvesterfeuerwerk

Gießen/Marburg. Bald sind sie im Handel wieder erhältlich: Böller und Raketen, die auf den bevorstehenden Jahreswechsel einstimmen. So groß die Freude über das Silvesterfeuerwerk auch sein mag, sollten Verbraucher sich doch immer der Gefahren bewusst sein, die damit verbunden sind. Jedes Jahr führt das unsachgemäße Abbrennen von Feuerwerk zu schweren Verletzungen und Sachschäden. Alljährlich machen daher die Sprengstoff-Experten vom Regierungspräsidium Gießen (RP) insbesondere Jugendliche auf die Folgen des leichtfertigen Umgangs mit Krachern aufmerksam. Bei einer Informationsveranstaltung in der Adolf-Reichwein-Schule in Marburg referierten sie vor etwa 200 Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden.

Mitgebrachte Fotos und Filmausschnitte sorgen bei den Jugendlichen für einen optischen Eindruck von den Konsequenzen einer unsachgemäßen Handhabung wie Verbrennungen, Hörstürzen oder irreparablen Augenschäden. Der RP-Experte Florian Brinkmann rät: „Verwenden Sie nur Feuerwerkskörper, auf denen das CE-Zeichen in Verbindung mit der Kennnummer der Prüfstelle und die Registriernummer abgedruckt sind.“ Mit dieser Kennzeichnung sind nur handhabungssichere Produkte versehen, die in Deutschland zum Verkauf zugelassen sind.

Sein Kollege Andreas Altenheimer ergänzt: „Auf keinen Fall sollten nicht zugelassene Produkte, manipulierte oder selbst hergestellte Böller verwendet werden.“ Blindgänger dürften niemals erneut gezündet werden. Zudem erläuterten die RP-Experten den Schülern, dass es zwei Kategorien von Feuerwerkskörpern gibt. Zur Kategorie 1 zählen Kleinstfeuerwerk, Knallerbsen und Tischfeuerwerk. Die Kategorie 2 beinhaltet hingegen Böller, Raketen und Batteriefeuerwerk. Diese gefährlicheren pyrotechnischen Artikel dürfen nur an Erwachsene verkauft und nur am Silvesterabend und am Neujahrstag gezündet werden. Der Verkauf ist, im Gegensatz zu den Artikeln der Kategorie 1, in diesem Jahr auf die Zeit vom 28. bis 31. Dezember beschränkt.

An der Adolf-Reichwein-Schule besitzt Gesundheit einen hohen Stellenwert. „Die Beschäftigung mit Pyrotechnik ist nur ein Baustein im Gesamtkonzept Schülergesundheit“, stellt Schulleiter Holger Leinweber klar. Die Ausrichtung von Gesundheitstagen, Suchtpräventionstagen und Projekttagen zur Sicherheit am Arbeitsplatz seien für sämtliche Schüler weitere Bausteine. Für Sorgen und Nöte der Schüler steht neben den Sozialpädagogen auch ein Beratungsteam mit verschiedenen Schwerpunkten bereit. „Von Problemen durch Mobbing bis zur Internetsucht findet an der Adolf-Reichwein-Schule jede Schülerin und jeder Schüler einen adäquaten Ansprechpartner, wir lassen niemanden mit seinen Sorgen alleine“, erklärt Steffen Dyroff, Koordinator des Bereichs Schülergesundheit und Suchtpräventionsbeauftragter.

Weitere Informationen zur sicheren Verwendung pyrotechnischer Gegenstände sind auf der Homepage des Regierungspräsidiums Gießen unter www.rp-giessen.de zu finden.

Fotos: © RP Gießen