Adolf-Reichwein-Schule hilft den Störchen

Zwei Schüler der BzB vor einem Storchennest in der Metallwerkstatt.

Die Storchpopulation im Landkreis Marburg- Biedenkopf steigt kontinuierlich an. Damit die aus dem Winterquartier heimgekehrten Störche Nistmöglichkeiten finden, stellt die Metallabteilung der Adolf-Reichwein-Schule Nisthilfen her.

Bereits ab Ende Januar sieht man in der Region wieder Störche. Dabei handelte es sich zunächst nur um männliche Exemplare, die aus Südeuropa zurückgekehrt sind. Danach kamen diejenigen, die ihren Winter in Afrika verbrachten. Alle begannen nach der Rückkehr sofort damit, ein Quartier zu suchen, damit die später eintreffenden weiblichen Tiere ihren Nistplatz  beziehen können.

2018 nahmen 690 Brutpaare in ganz Hessen Quartier und zogen laut Naturschutzbund  1400 Jungtiere groß. Das entspricht einer 30% Steigerung  gegenüber dem Jahr 2017. Immerhin 27 Paare brüteten im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Da Störche gerne zum alten Nistplatz zurückkommen und sich auch die Jungstörche wieder in der Region ansiedeln wollen, müssen mehr Nistmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Der Naturschutzbund gab deshalb Roh-Nester in Auftrag, die von den BzB-, BFS- und Mittelstufen-Schüler*innen der Adolf-Reichwein-Schule in der Metallwerkstatt unter  Anleitung der beiden Lehrer  Rainer Hoffarth und Andre´ Estor angefertigt wurden.

Auf dem Servicehof der Gemeinde Ebsdorf  wurde dann zum Beispiel eines dieser Exemplare auf einem 16,4 Meter hohen alten Funkmast verschraubt. Der Naturschutzbund Fronhausen nahm nach dem Sturm in der letzten Woche ebenfalls Kontakt zur Adolf-Reichwein-Schule auf, um ein bereits aufgestelltes Nest zu ersetzen. Die Storchennester der ARS sind mittlerweile über den Landkreis hinaus bekannt. Sogar Flörsheim am Main hat um Unterstützung angefragt: Störche haben dort  Strom-Oberleitungen der Bahn besetzt. Dort können sie natürlich nicht bleiben. Um einen Ausgleich zu schaffen, wurden neue Nisthilfen an der ARS angefertigt.

Seit 2014 haben die Schüler* innen schon zahlreiche Nester fertiggestellt, jedes von ihnen hat einen Durchmesser von 1, 30 Metern. Die letztliche Verschraubung auf der Station erfolgt meistens mithilfe einer Hebebühne oder einer Feuerwehrleiter. Durch eine Umrandung mit Haselnusszweigen wird der Nachwuchs vor dem Herunterfallen gesichert.

Auch die Schüler*innen profitieren von der Storchenhilfe: ihnen werden durch diese Aufträge Grundkenntnisse der Metallbearbeitung und der Bezug zum Naturschutz vermittelt.